Bauraum Temperatur bei ABS Druck?

Druck ist fertig - ich bin nicht so begeistert.

Viel Stringing, unsaubere Nähte (trotz oder wegen Scarf Seams), fieses Glänzen, rauhe Oberfläche, insbesondere oben am Rand - da sind überall kleine Unebenheiten, trotz Ironing (einmal mit, einmal ohne gedruckt). Das kann aber durchaus am durchwässerten Filament liegen.
Keine Haftungsprobleme auf strukturiertem PEI, einmal mit, einmal ohne Brim gedruckt. Bei beiden Drucken hing anfangs ein Filamentstreifen an der Düse, der nicht abgestreift wurde.

Jetzt muss sich zeigen, wie die Dinger auf die Spülmaschine reagieren. - Der Test kommt gleich heute noch. :grin:

Mir ist schon klar, das die Qualität der Kamera Einfluss auf das Bild hat. So oder so nimmt die Belichtungssteuerung immer einen Mittelwert. Da daß Objekt aber in der Mitte ist und im Schatten liegt und prozentual ein kleiner Anteil vom Bildausschnitt ist, wird dies weniger berücksichtigt und in der Tendenz das Bild, bei einer Zusatzbeleuchtung, abgedunkelt, was zu einem schwächer sichtbaren Druckobjekt führt. Im Kamerabild natürlich. Das der Bauraum zu dunkel ist, von aussen betrachtet, ist damit nicht gemeint. Wie gesagt, kann jeder sehen wie er will. Mir jedenfalls hilft die Zusatzbeleuchtung in der Liveansicht in der App, nicht weiter.

@mehxos: Du hast schon selbst gesagt, woran es liegt - da wird ein mittlerer Belichtungswert genommen.
Wenn du das Objekt nur von der Seite beleuchtest, auf der sich auch die Kamera befindet (Originalkonfiguration), wird der Hintergrund nicht so stark aufgehellt. Daher bleibt das Objekt gut erkennbar.
Wenn du aber den gesamten Druckraum inklusive Wänden ausleuchtest, ergibt sich ein höherer Gesamtbelichtungswert - und damit wird das Objekt zu dunkel, “säuft ab”, weil die Helligkeit des Hintergrundes stark angehoben wurde, die Belichtungszeit zum Ausgleich verkürzt wird.
Kurz: Die Kamera belichtet so, dass der gut beleuchtete Hintergrund nicht überbelichtet wird. Dabei wird aber alles andere zu dunkel, damit auch das Objekt.
Abhilfe: Nur Objekt beleuchten, nicht auch alles drumrum.

Ich habe mir eine helle COB Lichterkette bestellt und berichte nach dem Umbau mit Fotos

Ich habe einmal ABS mit dem X1C gedruckt, nachdem er neu war. Hatte aber auch das Material glaube ich nicht getrocknet. Es war eine ältere Probe. Es hat sich beim Drucken sehr stark verzogen, deshalb Kammerlüfter aus und Geschwindigkeit runter (ich denke ähnlich PETG). Danach war das Teil an der Unterseite halbwegs gerade, hat sich aber dennoch etwas verzogen, was auch nach dem Druck passiert sein kann. Dann habe ich die Biegebeständigkeit gegenüber PLA ausprobiert und das gedruckte Teil ist schnell gebrochen. Von daher sehe ich keinen Grund ABS zu drucken. Das Einzige wäre die hohe Temperaturbeständigkeit, da konnte ich mit kochendem Wasser nichts ausrichten, PLA hat nur kurz Widerstand geleistet, ist dann aber auch nach etwa 10s bis 20s bei 65 bis 70°C heißem Wasser nachgiebig geworden. Wobei ich denke, dass das eher ein PLA+ war, aber ich hatte es als normales PLA gekauft. Und obwohl das alles so ist, habe ich nochmals ABS in Grau bestellt. Weil ich jetzt auf eine nahezu verzugsfreie Platte drucken kann und wissen wollte, was mit neuerem ABS, wenn es getrocknet ist, machbar ist.

Ansonsten soll es sich lohnen PETG-CF zu versuchen, viele finden die Oberfläche toll. PETG kann man auch gut stabil drucken, aber sehr viel langsamer, als PLA. Temperaturbeständigkeit zwischen ABS und PLA, vermutlich um die 70 bis 80°C.
PETG-CF habe ich noch nicht gedruckt. Kommt vielleicht bald.

Frohes Schaffen!

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Vermutlich liegt das Stringing an der Feuchtigkeit. Habe nicht einmal mit billigem Kingsroon Filament Stringing Probleme bei PETG. Alle 10 Drucke vielleicht mal einen Faden. Ich gebe dir vollkommen Recht, die Oberfläche kann nicht mit Pla konkurrieren. Sieht aber bei mir besser aus als bei dir. Drucke nur genetische Profile… Wechsel oft den Hersteller. Bin da etwas faul was die Kalibrierung der Materialien angeht.

PETG-CF kann ich durchaus empfehlen. Hatte noch was älteres von meltbro hier rumfliegen. Konnte es mit meinen alten Druckern nie richtig drucken aber im Bambu kein Problem. Nach den üblichen Kalibrierungen sehr schönes, mattes, leicht rauhes finish. Hatte als Testobjekt einen kleinen Stab gedruckt, so ungefähr 5x5mm und 120mm lang. Mit 100% infill konnte ich es nicht zerbrechen, über die Tischkante konnte ich es etwas biegen. Hab jetzt Nachschub von einem anderen Hersteller, aber noch nicht getestet. Ich drucke PETG mit und ohne CF aber auch fast ohne Lüfter. Bauteilkühler nur so auf 15%, Rest aus. Das bringt viel Festigkeit aber Probleme bei Überhängen.


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Das sieht wirklich gut aus…

Ich habe mal PAHT-CF gedruckt, würde nichts dazu stehen, hätte ich auch auf PAHT-CF getippt, bei den Bildern. Das sieht recht ähnlich aus. PAHT-CF habe ich noch eine Rolle.

Mir gefallen die Drucke von Herrn Schmudi auch! Wenn man das Zeug jetzt noch in matt bekäme …

Zu meinem mutigen Experiment von gestern: PETG versus Miele bei 55 °C …

Wie ihr seht, hat das ach-so-temperaturfeste PETG auf ganzer Linie versagt, die Miele verwandelte Kreise in Ellipsen. Und das bei 55 °C, also bei eher schonender Temperatur.
Okay, war altes Filament (Quietschgrün, PETG+: Sunlu, 2019 | Türkis-transparent, PETG: Noulei, 2021), aber ich fürchte, dass es nicht daran lag.

Das Brot ist übrigens Weltmeisterbrot - schmeckt 12 mm dick geschnitten und getoastet SOWAS von lecker! :yum:

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Also wird das mit Handyhalterung im Auto mit PETG auch nix :smiling_face_with_tear:
Ich habe den Riser in PETG gedruckt, ist echt gut geworden. Mein alter Ender3 hätte es gar nicht hinbekommen

Für Auto und Fahrrad nehme ich ASA-Filament und es funktioniert schon 4 Jahren tadellos. TPU Hard ist auch sehr gut.
Gruß aus Ruhrpott

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Ja die Auto je nach Anwendung ASA, ABS, PETG… Aber kein Pla.
Bisher hatte ich noch kein Problem mit PETG in der Spülmaschine. Allerdings sollte das Bauteil auch frei stehen in der Spülmaschine und nicht durch anderes Geschirr belastet werden.

Leider zu wenige Infos über das Waschprogramm. Ich kann meine Spülmaschine auch bei niedrigen Temperaturen waschen lassen. Die Frage ist aber, ob ein Trocknungsprozess dabei ist. Denn wenn meine Maschine trocknet, dann soweit ich weiß bei etwa 70°C heißem Dampf.

Ich habe auch im Backofen festgestellt, dass 50°C bis 55°C über eine längere Zeit PLA weich werden lässt. PETG liegt dann etwas drüber. Ist vielleicht etwas abhängig vom Hersteller, wieviel Grad über welche Zeit es genau aushält.

Ich würde auch bei einer Spülmaschine nicht denken, dass die Temperatur auf einem bestimmten Programm sonderlich genau eingehalten wird.

Aber dennoch interessanter Test und vielen Dank für das Teilen des Ergebnisses!

PS:
Meinen Riser für den X1C habe ich PLA gedruckt und hält bis jetzt bestens. Allerdings hantiere ich auch noch mit niedrigen Bauraumtemperaturen unter 45°C.
Für die LED-Halterung am Riser reichte PLA nicht aus, dafür wird so ein LED-Streifen zu warm. Da funktioniert PETG sehr gut.

ReTach, die Herren und Herrinnen!
@Xoman1965: Die Mischbecher lagen im mittleren Korb (der für die Gläser) mit der Öffnung nach unten, berührten rein nix. :slight_smile:

@KanneKaffe: Ja, die Maschine trocknet auch - aber derart, dass sie lediglich direkt nach dem Spülen die warme Luft rausbläst. Die Temperatur liegt 2 Grad über der versprochenen Temperatur, also 57 statt 55 °C.
Es ist vermutlich der stete Tropfen, der das PETG höhlt: Relativ hohe Temperatur über längere Zeit, ständiger Wasserkontakt, der für noch bessere Wärmeleitung sorgt. Obendrein die recht empfindliche Form mit dünnen Wänden und inhärenter Verzugneigung. Ein solider PETG-Würfel hätte sich vermutlich nicht verformt.
Nächster Test mit ABS. :muscle::grin:

Reinigungschemie …

Wenn es nur um Wärme geht, ab in den Backofen, zusammen mit einem Thermometer und drauf achten, dass die angestrebte Temperatur nicht überschritten wird.

Wo wir das Thema jetzt haben, werde ich das mal ausprobieren, ich habe gerade noch einen kleinen Rest PETG.

Schauen wir was ChatGPT aus allen Quellen rausholt, die es auf die Schnelle findet:

PETG (Polyethylenterephthalatglykol) ist ein beliebtes Filament für den 3D-Druck, da es eine gute Wärmebeständigkeit und Zähigkeit aufweist. Allerdings gibt es einige wichtige Überlegungen, wenn es um die Verwendung von PETG in der Spülmaschine geht:

  1. Temperaturbeständigkeit: PETG ist zwar wärmebeständiger als PLA, aber es hat immer noch seine Grenzen. Bei 55°C beginnt PETG bereits, sich zu verformen. Wenn du es in der Spülmaschine verwenden möchtest, solltest du ein Programm mit niedrigerer Temperatur wählen.
  2. Dünnwandige Strukturen: Dünne Wände, wie sie bei einem Plätzchenausstecher vorkommen, sind anfälliger für Verformungen. Wenn du PETG-Objekte in der Spülmaschine reinigst, sollten sie möglichst dickwandig sein.
  3. Alternative Filamente: Für die Spülmaschine sind Filamente wie ASA oder ABS besser geeignet. Diese Materialien sind widerstandsfähiger gegenüber höheren Temperaturen und chemischen Einflüssen. PC (Polycarbonat) ist sogar noch hitzebeständiger.
  4. Nachhärten: Einige Drucker empfehlen ein Nachhärten von PETG-Drucken, um die Festigkeit und Temperaturbeständigkeit zu verbessern. Dies kann durch Erhitzen des gedruckten Teils im Ofen bei niedriger Temperatur erfolgen.

Insgesamt ist PETG nicht ideal für die Spülmaschine geeignet. Wenn du speziell nach einem spülmaschinenfesten Filament suchst, solltest du dich nach anderen Materialien umsehen, die besser für diesen Zweck geeignet sind.

PS:
Habe gerade eine PETG Rohr im Backofen, das Thermometer daneben zeigte 60°C. Ich habe den Zylinder in die Hand genommen und gedrückt, weil er weich sein könnte. Ist aber absolut stabil und der Ofen ist schon ein Weilchen an. Zylinderwandstärke ~4mm. Ich habe den Ofen für ein paar Minuten höher eingestellt, das Thermometer neben dem Zylinder zeigte fast 90°C und das Objekt ist weich, so dass man es mit etwas Druck verformen kann.

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Nope. Ging mir eigentlich um die Wasserbeständigkeit und Lebensmittelechtheit… Wie gesagt gewisse Teile für die Küche gehen in der Spülmaschine auf dem normalen Sparprogramm bei niedrigster Temperatur bzw. für die Handwäsche. Sind Teile wie Becher oder ähnliches drucke ich nicht für die Küche. Natürlich sind den Material Grenzen gesetzt. Aber Abs und ASA kann ich da eben nicht brauchen. Pla sowieso nicht. Wenn das Material nicht annähernd lebensmittelecht ist, kann ich es für diese Anwendungen nicht brauchen.

@KanneKaffe: Mensch, da bin ich ja froh, dass ich mit meinem Raten ins Blaue ganz gut im Rennen lag. Danke fürs Gepetehen.
ABS ist mir irgendwie unsympathisch. Ich habe nicht viel Erfahrung mit dem Zeug - eben weil es mir von Anfang an unsympathisch war, sowohl in Sachen Betthaftung als auch hinsichtlich Verformen beim Druck. Und die erhoffte Glättungsoffenbarung mit Aceton war auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Da lob ich mir das treue PLA.
Allerdings wird einem beim 3D-Druck ganz schnell eins klar: Material zickt immer rum, irgendwas ist immer. Was eigentlich gehen muss, klappt nicht - und was völlig unmöglich ist, gelingt auf Anhieb. :grin:
Muss wohl auch irgendwann mal PC probieren, würde mir nämlich gerne mal 'nen Schaber für die Grillplancha machen, der nicht sofort wie Käse zerläuft.

@Xoman1965: Wie geschrieben - wenn das Grundmaterial lebensmittel echt ist, muss das nicht für die Druckmischung zutreffen. Und selbst wenn, kann es immer noch vorkommen, dass sich die Eigenschaften durchs Drucken so verändern, dass der Kram wieder ungenießbar wird.
Nicht falsch verstehen - ich bin da nicht so etepetete-Gutmensch-empfindlich. Aber ich würde solche Teile niemals verkaufen, auch nie für Dinge wie z. B. Babynahrung einsetzen.
Hat das eigentlich jemals jemand nachgeprüft? - Welche Filamentsorten auch in der Praxis wirklich lebensmittelecht sind?

Soweit ich das weiß eigentlich nur PETG. Meine Kinder sind über 20 Jahre alt, somit habe ich da keine Probleme. Ich würde aus Schüsseln aus PETG nicht essen und aus Bechern aus PETG nicht trinken. Macht auch irgendwo keinen Sinn… Aber es gibt da auch das ein oder andere wofür ich es gebrauchen kann. Wir gesagt, meine Erfahrung ist ganz gut mit PETG, gibt sicher auch Pla welches für das ein oder andere zu gebrauchen wäre… Aber ich will da keine Tests machen. Bin mit PETG bisher gut gefahren. Für einige Sachen nehme ich auch Pla. Und wer Pla noch PETG sind für richtige Konstruktionen wo es doch bisschen auf Formgebung, Haltbarkeit und Umweltverträglichkeit ankommt für mich geeignet. Glücklicherweise kann jeder ja drucken aus welchem Material auch immer was will. :grin:

Danke für die Blumen erstmal.
Ich muss dazu sagen, dass CF so ziemlich alle Materialien einfacher drucken lässt und auch das finish mit CF in der Regel besser ausschaut. Bisserl mehr matt sollte mit anderer Temperatur und mehr Kühlung hinzubekommen sein. Habe jetzt das PETG-CF von extrudr auch mal durchlaufen lassen. Sieht prinzipiell genauso aus. Gefühlt etwas mehr probleme bei Überhängen. Da muss ich aber evtl. auch nur das Profil optimieren.

PETG in der Spülmaschine geht problemlos (ich nutze aktuell PETG pro von elegoo, das transparennte PETG von extrudr war noch nicht im Geschirrspüler). Es muss aber das Design passen. Musste meine Küchenbehälter auch nacharbeiten. Vorallandingen eine ordentliche Wandstärke und bei einigen Teilen (flacher Deckel z.B.) noch ein oder zwei kleine Rippen zur Versteifung. Damit ging es dann. Das erste Teil mit dünneren Wänden kam auch völlig verschrumpelt aus der Spülmaschine.
Update: das transparente PETG von extrudr war jetzt auch 2 x im Geschirrspüler. Kein Problem.

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