Innen-/Außenwand aus dem NICHTS

Hallo zusammen,
ich habe einen in Fusion selbst erstellten Schriftzug. Einzelne Buchstaben/Ziffern (in dem Fall “3D”) möchte ich ohne Boden- und Deckschichten drucken, sodass man schön das Füllmuster sehen und durch den Buchstaben schauen kann. Soweit so gut und es passt alles. Warum auch immer, kommen mittendrin auf Layer 246 komplett neue Außen- und Innenwände dazu, siehe Bilder. diese werden lediglich für 5 Layer mitgedruck und dann kommt an der Stelle nur noch Infill. Wie kann das sein, bekomme ich das irgendwie weg? Ich möchte nur schön gleichmäßig das Füllmuster haben.

Fairerweise muss man sagen, dass das “D” etwas in der Z-Achse erhöht ist. Die erste Schicht fängt bei Layer 101 an und bis zur besagten Layer 246 werden korrekterweise nur Außen/Innenwände + Füllmuster gedruckt.

Hat jemadn einen Tipp für mich?


Nachtrag: Die Anzahl der Wände und die Prozentuale Füllung machen keinen Unterschied. Ich habe den Fehler auch weiter eingrenzen können, es liegt an der veränderten Farbe, die ich gerne auf den letzten Layer haben möchte. Drucke ich alles einfarbig, passiert es genau so wie ich es haben möchte. Kaum kommt Farbe ins Spiel, werden neue Wände gezogen. Hat hier dennoch jemand eine Lösung für?

Der Buchstabe/die Zahl ist in Fusion jeweils als eigene Komponente erstellt, sodass ich die “3” unabhängig von dem “D” in Bambu Studio einfärben kann.


Kann es das “Internal solid infill” sein? Hast Du 5 “Top Shell layers” definiert?

Und was passiert, wenn Du Top und Bottim shells auf 0 setzt?

Top und Bottom Shell Layer stehen auf 0, siehe Bilder in meinem zweiten Post. Da kommt dann ja alles so raus wie es sein soll - gleichmäßiger, sichtbarer Infill. Anbei noch mal ein Bild in dem man das ganz deutlicher sieht. Sobald ich aber mit den Settings, die ja wunderbar funktionieren, die Buchstarben einfärbe, passiert das besagte “Fehlverhalten” und es werden weitere Wände gezogen, siehe Post 2.
Einfarbig = alles gut
Mehrfarbig = Murks
Hätte jetzt vermutet das die Farbe keine Auswirkung auf die Wände hat, zumal die Farben auch alle aus dem gleichen Material sind (PLA).

Bildausschnitte sagen leider nix zu den settings.
Den besten Einblick gibt das .3mf selber. Da kann dann jeder schauen, woran es haken kann.
Objektsplit, Einfärbemethode, etc können alle zu nicht vorhergesehenem Slicer-verhalten führen.

Einfärben mit dem Brush-Tool zum Bsp. führt dazu, dass der slicer die Farben mechanisch verankern will. Das kann ziemlich willkürlich aussehen.
Einfärben mittels Modifier umgeht da einige Probleme, ist aber je nach Modell komplizierter oder sogar nicht anwendbar.

Anbei gerne die dazugehörige 3mf.
Habe es noch mal geprüft, die zusätzlichen Wände hängen klar mit dem Farbwechsel zusammen. hat die Farbe eine Höhenreichweite von 1mm, sind 5 Schichten von den “Zusatzwänden” betroffen (bei 0,2er Schichthöhe), Färbe ich via Höhenreichweite bspw 4mm ein, sind entsprechend 20 Schichten mit den “Zusatzwänden” versehen.
Fehler.3mf (638.7 KB)

Sieht erst einmal nach Problemen im Zusammenspiel zwischen Merge und Farbapplikation aus. Ich spiele noch mal ein paar Sachen durch. Kann aber leider nix versprechen…

Ist bestimmt noch nicht ganz da wo Du es haben willst, aber vielleicht ist das ein gangbarer Weg (3. Platte: Versuch).
Fehler - Versuch.3mf (729,2 KB)

Mega, besten Dank für deinen Support! Das sieht doch super aus, werde ich direkt so verwenden :blush: !

Damit ich nicht nur stumpf deine Lösung übernehme, sondern auch noch was dabei für die Zukunft lerne, was hast du schönes angestellt damit es letzten Endes funktioniert? Hab gesehen, du hast 2 Modifier ergänzt und darüber den Farbwechsel erzeugt, nicht mehr via Einfärben über Höhenreichreichte - stimmt, das geht ja auch. Damit der Modifier sich jeweils nur auf die “3” oder das “D” bezieht, wirst du sicherlich die Bestandteile “in Objekte aufteilen” verwendet haben. Bis dahin nachvollzieh- und rekonstruierbar für mich. Aber wie hast du das “D” dann auf Z wieder vom Bett gelöst und “in die Luft” bekommen? Kenne da nur Workarounds mit einem zusätzlichen Modifier und den dann in Minus Z hinein ziehen, das hast du ja aber scheinbar nicht gemacht.

Nochmals vielen, vielen Dank, durch dich bin ich schon wieder ein Stück weit schlauer geworden :slight_smile:

Sehr gerne.

Ich habe zuerst die Bauteile wieder gesplitted und dann jeweils als stl exportiert. Damit konnte ich sie dann als maßgeschneiderte Modifier wieder re-importieren. Das funktioniert bei 2D Extrusionen ganz gut. Bei kompletten 3D Bauteilen kann es deutlich komplizierter werden.

VLG & Happy Printing,
Eno

Edit: Mit rechtsclick auf das Bauteil zum Einfügen der Modifier kannst Du sie danach auch in der Höhe anpassen. Was noch etwas schade ist, ist das beim “Merge” alles auf nur einer Ebene zusammengefasst wird. Mit mehreren Ebenen in der Objektstruktur könnte man das alles viel einfacher machen.

Hey Eno,
ich muss leider noch mal nachfragen, da ich mir hier gerade die Haare zerraufe. Gerne gebe ich dir auch einen Kaffee via Paypal für deine Nachhilfe aus :slight_smile:

Zitat von dir:
“Ich habe zuerst die Bauteile wieder gesplitted und dann jeweils als stl exportiert.”
→ soweit kein Problem, habe dann zwei STL-Files gepeichert, eine STL mit der “3” (3.stl), die andere STL mit dem “D” (D.stl).

Zitat von dir:
“Damit konnte ich sie dann als maßgeschneiderte Modifier wieder re-importieren.”
→ Import an sich ist ja kein Problem, aber als “maßgeschneiderte Modifier”? Wie darf das verstanden werden? In der STL lässt sich ja kein in Bambu Studio erstellert Modifier speichern. Wenn ich in die neu importierte STL (bspw. 3.stl) einen Modifier setzen, dann ist dieser ja nicht “maßgeschneidert”, sondern bspw. rechteckig.

Ignoriere ich das einmal und füge die zweite STL hinzu (D.stl), dann sind diese auf der Bauplattform ja nicht zueinander ausgerichtet, sondern sind ein “Klumpen”.

Scheinbar habe ich da einen relevanten Arbeitsschritt noch nicht ganz verstanden.

Moin Bruce,

No worries :smiley:

Gewissermaßen schon: In Studio kannst Du jedes Objekt als stl exportieren, und dann als Teil oder auch als Modifier wieder importieren.

Roter Stern = Rechts-click
Blauer Stern = Links-click

Export:

Import als Modifier:

Dann Größe ändern:

Danach schauen, wo das eigentliche Bauteil gerade ist:

Und die richtige Position dem Modifier zuweisen:

z ist etwas friemelig: Wenn das Ursprungsbauteil 50mm hoch ist und bei 25mm in z angezeigt wird, dann muss ein 1mm hoher modifier auf 49,5mm Höhe platziert werden um den obersten mm abzudecken. Um ganz sicher zu gehen macht es allerdings durchaus Sinn sogar 1/100 höher zu gehen.

Das gleiche Spiel dann mit dem D.

Wenn Du dann die 3+Modifier und das D+Modifier wieder Merge’st, dann steht das D natürlich auf dem Boden. Aber da es nach dem “Merge” ja eine Assembly ist (leider alle 4 “Bauteile” auf einem Baulevel), kannst Du das D und den D-Modifier wieder noch oben schieben. Leider musst Du das sowohl für das D als auch den D-Modifier machen.

Das Positionieren ist halt etwas friemelig und es nervt ein wenig, dass nach dem Split alles auf dem Boden steht und die Modifier nach dem Merge auf dem selben Level in der Gesamt-Assembly statt an den einzelnen Objekten hängen, aber so isses halt (noch). Irgendwann gibt es bei den Assemblies hoffentlich mal eine Baumstruktur.

VLG,
Eno

Wow, eine ausführlich Anleitung, sogar bebildert, besten Dank!
Damit hab selbst ich es hinbekommen :slight_smile:
Zwar recht offensichtlich (wenn man drauf achtet), aber dass man eine STL auch als Modifier laden kann wusste ich nicht, das eröffnet ja ganz andere Welten :slight_smile:
Eine hierachische Baumstruktur à la Fusion, SolidWorks, Inventor und Co wäre echt schön, das würde das Leben erleichtern…aber was nicht ist kann ja noch kommen. Jetzt weiß ich mir auf jedenfall zu helfen, dank dir. Wenn du dennoch einen Kaffee ausgegeben haben möchtest, melde dich gerne bei mir :slight_smile:

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No worries @BruceWhaine :smiley: Ich bin selber nur deshalb fleißig am Drucken, weil so viele so bereitwillig und offen ihre Erfahrungen teilen :smiley:

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