Druck haftet nicht am Druckbett

Hallo zusammen,

mit dem A1 Mini bin ich neu in der Welt des 3D-Drucks und bisher habe ich in der vergangenen Woche primär fertige Projekte von Makerworld gedruckt.

Seit ein paar Tagen jedoch habe ich das Problem, dass sich die Drucke vom Druckbett lösen oder sich während des Drucks “nach oben biegen” und teilweise vom Druckbett zu lösen scheinen.

Ein häufigeres Problem war es bisher, dass bei der ersten Schicht wie kleine Klümpchen am Anfang aufs Druckbett kamen und diese dann bei der zweiten Schicht alles runtergezogen haben, sobald die Düse erneut über die Stelle gegangen ist.

Bei manchen Prints hat es dann bis zum Ende geklappt, die erste Schicht scheint sich aber stellenweise gelöst zu haben (s. Bilder), zumindest sieht es durch die ungleichmäßige Farbe für mich ein wenig danach aus.

Ich füge einfach mal ein paar Bilder von den heutigen “Fails” bei, die zumindest die erste Schicht überstanden haben und vielleicht weiß ja jemand von euch weiter, da ich bisher viel Spaß mit dem Drucker hatte, jedoch grad nicht so recht weiß, wie ich hier verfahren kann, da ich eigentlich keinen großen Änderungen vorgenommen habe im Vergleich zu den geglückten Prints.

Gedruckt habe ich bisher übrigens nur mit PLA von Anycubic oder der Amazon Eigenmarke mit dem Druckprofil “Generic PLA”.

Ich bin für jede Hilfe dankbar. :slight_smile:



Hey,

hast du das Druckbett mal gereinigt (mit z.B. Isopropanol)?
Falls nein, solltest du das unbedingt mal machen und dann wieder testen.

Gruß

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Hi Richi,

vielen Dank für deine Antwort.
Musste grad erstmal googeln, was das genau ist :sweat_smile:

Scheint in Apotheken erhältlich zu sein? Dann werde ich gleich mal direkt losfahren und eine Flasche kaufen. :+1:

Hallo,

mit welchem Vorschub hast Du die erste Schicht gedruckt und wie dick ist die erste Schicht? Die erste Schicht sollte nicht zu schnell gedruckt werden. Die Vorschübe in den Standard-Profilen von BambuLab sind meist sehr schnell (ich finde, zu schnell!). Wenn es möglich ist, nimm als Schichtdicke in der ersten Schicht 0,20 bis 0,25 mm. Die Platte dabei auf 60°C aufheizen und nicht wie im Bambu-Profil nur 55°C.

In der Apotheke ist der Preis i.d.R. extrem hoch und oftmals wird kein 99,9% Isopropanol verkauft.
Für den Übergang würde ich eine möglichst keine Flasche kaufen.
In div. Online-Shops bekommt man 1L Isopropanol für ca. 10€.
Wenn du eh online bestellst, würde ich den “3DLac Sprühkleber” auch bestellen.
Spätestens mit dem Hilfsmittel hält die erste Schicht extrem fest (manchmal auch zu fest).

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Hey micha,

alles klar, das werde ich einmal ausprobieren.
Also statt 0.2mm auf 0.25mm erhöhen + Platte auf 60° statt 55°.

Beim Thema “Vorschub” weiß ich allerdings grad nicht, was du genau meinst. Tut mir leid für meine Unwissenheit. Stehe noch ziemlich am Anfang :sweat_smile:

Wo genau finde ich den Punkt denn und was für einen Wert würdest du hierbei empfehlen?

Danke dir für die Hilfe :slight_smile:

Von dem Kleber habe ich bereits gehört. Ich dachte allerdings, dass sowas nicht auf diese Standard “Textured PEI Plate” gehört oder da auch drauf?

Ich hab die Druckplatten bisher, wie empfohlen, mit warmen Wasser und Spülmittel gereinigt und das funktionierte bisher gut.

Auf der goldenen Texture Plate drucke ich ohne Klebestift oder 3D Lac.
Auf den glatten Platten verwende ich entweder den Klebestift oder 3D Lac. Beides funktioniert gut und lässt sich auch mit obigen wieder gut herunterwaschen.

Wenn du Isopropanol erwerben möchtest würde ich einen Blick auf eBay oder so werfen. Dort bekommt man teils 5 Liter Kanister mit 99.9%igen für unter 20€ geliefert. Den kann man ja auch sonst mal zum reinigen, entfernen von Kleberesten und ähnlichen gebrauchen.

Ich hab bisher noch nicht viel Anycubic Filament gedruckt, aber besonders wenn es ein schneller Druck war hab ich dort eher die Temperatur um 10°C erhöhen müssen (im Vergleich zum Bambu oder Sunlu Meta PLA).

Ich würde die Platte mal mit warmen Seifenwasser reinigen. Evtl ist die etwas fettig / ölig geworden.

Hier stellst Du den Vorschub (Geschwindigkeit) ein. Die Temperatur ist abhängig vom Filament, hier klickst Du neben dem Filament-Namen auf das Symbol.

Noch ein Tipp: Da der Mini kein Gehäuse hat, unbedingt darauf achten, dass der Drucker keiner Zugluft ausgesetzt ist. Da kann auch der Grund für den Verzug sein, auch wenn viele Hersteller behaupten, dass es bei PLA kein Warping gibt.

3D-Lac gehört nicht auf texturierte Platte! Diesen Sprühkleber kannst Du für die Cool-Plate oder für eine Smooth-Plate verwenden.

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Ich denke mal, dass der Fragesteller aus Deutschland kommt. Und hier haben wir zurzeit niedrige Temperaturen.
Im Sommer, bei geschlossener Zimmertür hatte ich selten Probleme mit offenen Druckern. Zugluft ist aber ein Problem.
So, nun haben wir keinen Sommer mehr. Im Winter sieht es anders aus. Im Winter waren die Probleme häufiger durch die geänderte Umgebungstemperatur. Deshalb ist es gut, etwas über den Druckraum zu stülpen. Oder wenigstens eine Wand um den Drucker herum zu bauen, zum Beispiel aus einem Pappkarton. Ruhig höher, aber oben dann offen oder halb offen. Das hält die Umgebungstemperatur für das Druckobjekt halbwegs hoch. Ist schon ein Unterschied, ob 15 bis 22°C Umgebungstemperatur herrschen oder 22 bis 32°C. Wärme steigt vom Druckbett auf und verursacht eine zusätzliche Luftbewegung bei der kältere Umgebungsluft von unten zum Druckobjekt gelangen kann.

Temperaturerhöhung des Druckbettes ist gut, so lange kein Elefantenfuß verstärkt auftritt. Temperaturerhöhung sollte aber die Luftzirkulation weiter verstärken und könnte damit womöglich sogar das Problem verschlimmern.

Also würde ich erst einmal den Druckraum abschirmen.

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Danke für die vielen Ratschläge und entschuldigt die späte Rückmeldung (viel Arbeit gehabt :sweat_smile: )

Ich habe jetzt folgendes gemacht und werde jetzt mal testen:

  • Druckbett mit gereinigt
  • Schichthöhe der ersten Schicht erhöht
  • eine dicke Decke vor die Ecke des Druckers gehangen, während er dann druckt (er steht tatsächlich denkbar schlecht im Hinblich auf Durchzug etc. aber leider ist es die einzig mögliche Position in meiner Wohnung für mich)

Sollte das jetzt noch nicht helfen, werde ich das Druckbett nochmal mit Isopropanol reinigen und auch den Vorschub reduzieren.

Bin mal sehr gespannt und hoffe, das hilft bereits. :slight_smile:

Das einzige was letztlich immer hilft ist 3D Lac. Auch wenn es da unterschiedliche Meinungen gibt. Siehe oben. Ich habe viele Jahre 3D Druck Erfahrung mit vielen unterschiedlichen Druckern und Oberflächen. Glas oder PEI Platten.
Alle ganz kleinen (wegen der Haftung) und großflächigen (wegen dem warping) Objekten, gebe ich vorher eine Ladung Sprühkleber. Hilft praktisch immer.
Schaden kann es nicht, und mit etwas Wasser & Spüli ist der Kleber auch schnell wieder zu entfernen.

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Ich habe jetzt alles so gemacht wie beschrieben und zusätzlich mal den Vorschub bei der ersten Schicht reduziert, ein wenig die Temparatur der Düse verändert etc.

Aber ich versuche jetzt schon den ganzen Tag diese Schleife zu drucken und ca. bei der 70. Schicht von 99 löst sich immer wieder die Schleife und wird über das gesamte Druckbett verteilt. Drei Versuche und immer ca. bei der gleichen Schicht macht die Schleife dann einen Abgang.

Habe ich vielleicht irgendwas fundamental falsch eingestellt o.ä. was ihr bei so einem Problem direkt bemerkt?

Ich kann leider nicht erkennen, ob, und wenn ja, welchen infill und welche Oberflächenmuster Du verwendest.
Einige (wie grid) führen zu sich kreuzenden Linien bei denen die Nozzle über bereits gelegte Linien rumpelt. Mit zunehmender Höhe nimmt der Hebelarm hinunter zum Heatbed zu und der Druck kann versagen.
Abhilfe verschaffen non-crossing infills wie gyroid, honeycomb und monotonic. Bei den Oberflächen Konzentrisch und monotonic.

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Unwissentlich habe ich das dann wohl richtig gemacht. Habe Gyroid + Monotonic verwendet.

Druckt man grundsätzlich eher mit Schürzenschlaufe (?) + Rand?
Ich habe jetzt einmal einen äußeren Rand um den Print erstellt und dieses Mal hat es geklappt. Das war bei der Datei von Makerworld von Hause aus nicht eingestellt.

Schürzenschlaufen braucht es nicht mehr unbedingt. Die sind durch die ersten Primer-linien eigentlich überflüssig.

Der Brim auf der anderen Seite verbessert die Druckbetthaftung. Am stärksten natürlich bei einem Modellabstand von 0, aber dann wird das Entfernen nach dem Druck ein kleines bisschen schwieriger.
Mit PLA klappt die automatische Einstellung auf meinem X1C eigentlich immer ganz gut. Für PETG mache ich bei kleinen Kontaktflächen und wahrscheinlichem warping ganz gerne auch mal manuelle Brims.

Happy printing :slight_smile:

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Danke dir für den Tipp.

Klingt auf jeden Fall logisch, was du sagst für meine Ohren :sweat_smile:
Ich denke mal, in dem Fall war vielleicht die geringe Fläche des Prints, der am Druckbett ist, das Problem, das mit Brims (?) behoben werden konnte.

Habe jetzt nochmal etwas mit mehr Auflagefläche gedruckt ohne Brim und siehe da, das hat auch geklappt. Das heißt, hier muss ich wohl immer ein Auge drauf haben. :smiley:

Hallo, ich habe ein großes Problem und verstehe die Welt nicht mehr. Ich habe mir vor ca 1 Monat den X1C gekauft und war anfangs auch der happy damit. Nun habe ich das Problem das meine Drucke so dermaßen fest auf dem Druckbett haften( trotz abkühlen und kaum Kleber) dass ich die nur „abreißen“ kann und das Model somit meist einreist. Ich habe nun schon die 3. coolplate klebeplatte drauf. Zudem drucke ich nur Pla und mit den Standardeinstellungen.

Für Pla brauchst Du bei deinem Drucker überhaupt keinen Kleber. Ich hatte bisher noch kein Problem die drucke vom Druckbett zu lösen. Bisher habe ich Pla,PETG und Abs gedruckt. Allerdings wollte ich nun ein Objekt mit PETG drucken, welches fast das ganze Druckbett abdeckt. Hier habe ich an einer Ecke ein Problem mit der Haftung/Warping. Da ich die Pei Platte nutze würde mich interessieren, ob 3D Lack hier Abhilfe schaffen kann

In der Tat bin ich von 3DLac schwer beeindruckt.
PETG klebt auf PEI-Platte mit 3DLac bombenfest.
Auch bei ASA und ABS ebenso fest.
Lieber ein bisschen 3DLac sprühen als zuviel.
Die Platte kann ich mit Iso und dann wie immer mit Spüli/Wasser saubermachen.
Zum Schluss ein bisschen 3DLac draufsprühen und trocknen lassen.

Gruß aus Ruhrpott